NAHER OSTEN UND OSTAFRIKA
TRINKWASSER, HYGIENE & NACHHALTIGKEIT
Das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) hat weltweit einen Schwerpunkt auf Versorgung mit sauberem Wasser, die Verbesserung sanitärer Anlagen und Förderung von Hygienemaßnahmen. Im Nahen Osten und in Ostafrika setzen wir mit unseren Partnern vor Ort Maßnahmen im Bereich von Nothilfe und Nachhaltigkeit in der Wasser- und Siedlungshygiene um.
Sanitäre Einrichtungen und Hygieneförderung im Libanon
Die Lage syrischer Flüchtlinge in informellen Zeltsiedlungen im Libanon ist noch immer prekär. Das ÖRK und Libanesische Rote Kreuz (LRC) errichten angemessene sanitäre Anlagen, führen Hygieneförderungsmaßnahmen durch, verteilen Hygienekits und verbessern den Zugang zu sauberem Wasser. Ein syrischer Gemeinschaftsvertreter betont: "Die Zeltsiedlungen sind jetzt sauberer, und dank der Hygienekits herrscht jetzt gute Hygiene."
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Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene im Libanon
Förderung von Menstruationshygiene im Libanon In Krisen werden die Hygienebedürfnisse von Frauen und Mädchen oft übersehen. Das Rote Kreuz klärt auf. "Vor den Menstruationsschulungen wussten viele jüngere Mädchen nicht wirklich, wie sie mit ihrer Periode umgehen sollen, sie hatten nicht genug Zugang zu Informationen. Manche von ihnen waren sehr besorgt und wurden deprimiert, weil sie nicht wussten, was passiert", erzählt uns eine Freiwillige vom LRC.
Um Menstruationshygiene zu fördern und die Würde von Mädchen zu stärken, pilotiert das Rote Kreuz Menstruationshygieneaktivitäten in Schulen. Dies wurde bereits durch die Bereitstellung sauberer Toiletten, Bildung, Menstruationsprodukte, Hygieneanleitung und die Reduzierung von Stigmatisierung erreicht. Ziel ist die Lebensqualität von Mädchen zu verbessern, ihre Bildungsteilnahme zu fördern und gesellschaftliche Vorurteile zu bekämpfen. Mädchen erzählen, dass die Schulungen geholfen haben, um Tabus abzubauen. “Nach den Schulungen hatten wir das Gefühl, dass die ganze Gemeinschaft ein besseres Bild von Menstruation hat. Jetzt reden wir offen darüber, früher war es uns peinlich", erzählt eine Schülerin.
Das Pilotprojekt wurde erfolgreich durchgeführt und wird 2024 erweitert, um auch Frauen und Mädchen in informellen Zeltlagern zu unterstützen.
Solaranlagen für Schulen im Libanon
Die anhaltende Wirtschafts- und Energiekrise im Libanon erfordert innovative Lösungen. Im letzten Jahr wurden Schulen mit Solaranlagen ausgestattet, was sich positiv auf die Nachhaltigkeit auswirkt und den Schulbetrieb verbessert. Das Rote Kreuz unterstützt Schulen, um den Zugang zu Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygienepraktiken zu verbessern. Dadurch wird nicht nur die sanitäre Situation, sondern auch der Bildungszugang verbessert. "Alle können die Toiletten benutzen und wir fühlen uns darin sicher. Es gibt auch Schlösser, damit wir die Tür abschließen können", meint eine Schülerin aus Baalbek-Hermel an der Grenze zu Syrien.
Die Solarenergie hat dazu beigetragen, den Treibstoffverbrauch für Generatoren zu reduzieren und die Beleuchtung auf dem Schulgelände sicherzustellen, wie von einer Schuldirektorin im Libanon berichtet wird: "Wir profitieren wirklich von der installierten Solaranlage, die uns dabei geholfen hat, den Verbrauch an Treibstoff für den Generator zu reduzieren und sicherzustellen, dass wir auf dem Schulgelände eine Beleuchtung haben." Die Solarenergie hat auch den Schulbetrieb verbessert: "Die Solarenergie hat der Schule wirklich geholfen, weil wir jetzt Licht in den Klassen haben. Früher konnten wir nicht richtig sehen, was auf der Tafel geschrieben war, jetzt können wir es", konstatiert eine libanesische Schülerin.
Nachhaltigkeit und Wasser in ostafrikanischen Gemeinden
Benefizient:innen und lokale Regierungen haben den Zugang zu sauberem Wasser als ein großes Problem in Gemeinden identifiziert. Mängel in Hygiene und Sanitärversorgung wurden als Herausforderungen betrachtet, die sich negativ auf Gesundheit, wirtschaftlichen Status und Schulbesuche auswirken. In Ostafrika arbeiten das Äthiopische und Ugandische Rote Kreuz eng mit Gemeinden zusammen, um innovative Lösungen zur Verbesserung des Wasserzugangs zu entwickeln. Das regionale Skybird Programm unterstützt diese Initiativen.
In den letzten Jahren lag ein besonderer Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Die Äthiopierin Kaysa Kebele ist ausgebildete Solarpumpenbetreiberin. Hier steht sie vor Solarpaneelen. Diese Paneelen treiben die Pumpen an einem Bohrloch an, das die Stadt Kaysa und die angrenzenden Gemeinden mit frischem Wasser versorgt.