HELFEN, BEVOR ETWAS PASSIERT:
ANTIZIPIERENDE HUMANITÄRE HILFE
Immer öfter sind viele Menschen von vorhersagbaren Naturkatastrophen wie Fluten, Dürren oder Stürmen weltweit betroffen. So auch die Bevölkerung von Mosambik. Zyklone zerstören Häuser, führen zu Ernteverlusten oder vermeidbaren Krankheiten durch verschmutztes Wasser. Sie zwingen Menschen zur Flucht. Vorausschauende oder antizipierende Humanitäre Hilfe sorgt für mehr Resilienz. Vor allem dort, wo Naturkatastrophen durch den Klimawandel schon jetzt und auch in Zukunft häufiger oder heftiger auftreten.
Das Österreichische (ÖRK) und Mosambikanische Rote Kreuz (CVM) in Zusammenarbeit mit Katastrophenschutzbehörden informieren Menschen in Imhambane über die Auswirkungen von Zyklonen. Frühzeitige Maßnahmen helfen, um die Auswirkungen von Katastrophen zu reduzieren. Imhambane liegt an der Küste im Südosten Mosambiks. Die Provinz ist stark durch über dem Meer entstehende Zyklone gefährdet.
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“Wir bereiten von einem Wirbelsturm bedrohte Gemeinden vor, sobald dieser vorhergesagt wird”, sagt Christopher Bachtrog von der Internationalen Zusammenarbeit im ÖRK. “In so einem Fall helfen Freiwillige und Mitarbeiter:innen des CVM Gemeindemitgliedern dabei, ihr Eigentum und ihr Haus vor dem Sturm zu sichern. Wenn nötig bereiten sie auch rechtzeitig Evakuierungen vor, damit die Menschen im Ernstfall schnell in Sicherheit gebracht werden können.”
Nach einem Tropensturm wie einem Zyklon wird sauberes Trinkwasser durch vom Wind und Regen mitgenommene Gegenstände verschmutzt. Durch die rechtzeitige Verteilung von Wasseraufbereitungssets haben Menschen in den Tagen unmittelbar nach dem Sturm sofort Zugang zu sauberem Trinkwasser. Es gibt weniger Durchfallerkrankungen.
Auch die frühzeitige Verteilung von Moskitonetzen nach der Ankündigung eines Zyklons ist Teil eines großangelegten Plans, vorausschauend zu handeln und Krankheiten vorzubeugen. Moskitos haben nach starken Regenfällen ideale Lebensbedingungen. Die Nutzung von Moskitonetzen dient der vom Zyklon betroffenen Bevölkerung, durch die Mücken übertragbare Krankheiten wie Malaria vorzubeugen.
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In den nächsten Jahren wird das ÖRK sein Engagement in der vorausschauenden und antizipierenden Humanitären Hilfe weiter ausbauen. So werden Menschen auf die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels wie Hitzewellen, mehr Dürren und Trockenheit, Überflutungen und Hochwasser besser vorbereitet und können sich schützen. Im Fokus unserer Hilfe stehen vor allem die stark von Armut betroffene und besonders vulnerable Bevölkerung.
FAQ: Was sind Early Action Protocols?
Early Action Protokolle sind Pläne von Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften. In diesen Plänen werden konkrete Maßnahmen beschrieben, die bei Vorhersage eines Naturereignisses – wie zum Beispiel Überflutungen, Stürmen oder extremer Hitze - für die betroffene Bevölkerung getroffen werden.
Bis zu fünf Jahre nach Erstellung und Genehmigung eines Early Action Protokolls werden folgende Maßnahmen finanziert:
- Beschaffung und Lagerung von notwendigem Material vor Ort zur Verteilung bevor eine Katastrophe eintritt.
- Jährliche Aktivitäten für Nationale Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften zur Einsatzvorbereitung für den Katastrophenfall.
- Genehmigte Maßnahmen nach der Vorhersage eines Naturereignisses und vor Eintreten der Katastrophe, um Leben zu retten und Lebensgrundlagen zu schützen.